Publisher's Synopsis
Emmanuel Falque gilt als einer der herausragenden zeitgenossischen Vertreter der so genannten theologischen Wende der franzosischen Phanomenologie (Dominique Janicaud). Wahrend die fruheren Reprasentanten dieser Richtung in erster Linie von Edmund Husserl oder Martin Heidegger gepragt wurden, zahlt sich Falque gemeinsam mit Natalie Depraz und Claude Romano zur jungeren Phanomenologengeneration, die sich eher auf Maurice Merleau-Ponty beruft. Seit seiner Dissertation zu Bonaventura bei Jean-Luc Marion unternimmt er den Versuch einer phanomenologischen Relecture der patristischen und mittelalterlichen Philosophie, die ihn schliesslich auch zur Frage nach einer phanomenologischen Aktualisierung des christlichen Glaubens im Rahmen einer Philosophie der religiosen Erfahrung gefuhrt hat. Im Gegensatz zu vielen Arbeiten, die lediglich die patristischen und mittelalterlichen Wurzeln der Phanomenologie beleuchten, bemuht sich das vorliegende Werk um eine phanomenologische Praxis der mittelalterlichen Philosophie. Der phanomenologische Dialog mit der christlichen Tradition von Irenaus von Lyon bis Johannes Duns Scotus eroffnet dabei neue Perspektiven auf die grossen Themen der zeitgenossischen Philosophie: Gottesfrage, Leiblichkeit und Alteritat.