Publisher's Synopsis
Dreh- und Angelpunkt der christlichen Wirklichkeitsdeutung stellen nicht die kirchlichen Institutionen dar, die Lehren und ethischen Normen, auch nicht der Gottesdienst und nicht einmal die Bibel, sondern eine historische Gestalt, ein Mensch, der vor 2000 Jahren gelebt hat: Jesus von Nazaret. In ihm ist - wie es das christologische Dogma formuliert - Gott Mensch geworden. Diese Vorstellung wirft allerdings zahlreiche Fragen auf, nicht erst bei modernen Menschen. Das Buch zeichnet das Ringen der Alten Kirche um ein tieferes Verstandnis der Inkarnation nach und lasst darin ihre Bedeutung fur den Menschen greifbar werden. Franz Dunzls Darstellung der Entstehung des christologischen Dogmas lasst an vielen Stellen erkennen, wie er um das Ausloten existentieller Fragen im Rahmen einer kirchenhistorischen Untersuchung rang. Wenn sich zwischen diesen Buchdeckeln These und Antithese, Triumph und Verbannung, Momentum und Debakel abwechseln und jeder eben erst muhsam erkampfte Kompromiss bald schon wieder in Frage gestellt wird und neuerlicher Vertiefung bedarf, dann wird der intellektuelle und spirituelle Abgrund der Glaubenserkenntnis, dass Gott Mensch geworden ist, spurbar.