Publisher's Synopsis
Examensarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Sport - Sportgeschichte, Note: 1.0, Heinrich-Heine-Universitat Dusseldorf, Sprache: Deutsch, Abstract: Gehorlose, welche jahrhundertelang Taubstumme genannt wurden, galten bis vor 200 Jahren als nicht bildungsfahig. 1778 erfolgte in Leipzig erstmals die Einschulung deutscher Gehorloser. Mit dem Erlernen des Lesens, Schreibens und vor allem des Sprechens - sofern dieses moglich war - erlangten die Taubstummen Kulturfahigkeit. Analog ihrer Bildung anderte sich im Laufe der Zeit die Wortverknupfung taub und stumm. Viele Gehorlose lernten mit der Ausbildung der Lautsprache sprechen oder erhielten sich nach dem Eintritt der Gehorlosigkeit die in der Kindheit erworbene Lautsprache. Die Bezeichnung gehorlos kam auf und wurde nach und nach in den Sprachgebrauch ubernommen. Die Zahl der Taubstummen-Schulen in Deutschland wuchs allmahlich an, und etwa 100 Jahre nach der ersten Eroffnung einer solchen Schule wurde nun auch der Turnunterricht fur Gehorlose eingefuhrt. Besonders der Berliner Taubstummenlehrer Albert Gutzmann ( 1837 - 1910 ) setzte sich fur das Turnen als Pflichtfach an Taubstummen-Schulen ein. Er war es auch, der 1888 den ersten Taubstummen-Turnverein in Berlin grundete. Zu Ehren des Kaisers Friedrich III., der in seiner letzten Lebensphase stumm war, gab man diesem Verein den Namen Taubstummen-Turnverein Friedrich. Durch diesen Verein sollten Abganger der Taubstummen-Schulen die Moglichkeit erhalten, auch nach ihrer Schullaufbahn organisierten Sport zu treiben.