Publisher's Synopsis
Die Kritik, die sich an Machtmissbrauch, luxurioser Reprasentation und Karrierismus in der Kirche und an ihrer Erstarrung in uberkommenen Strukturen entzundet hat, wirft die Frage auf, ob damit nur aktuelle Missstande beschrieben werden oder nicht doch ein Symptom fur ein tiefer liegendes Problem angezeigt wird, dessen Wurzeln bis in die ersten Jahrhunderte zuruckreichen: Hat sich das Christentum zu weit von seinen Ursprungen entfernt? Ist seine Geschichte eine Geschichte des Verfalls, der Dekadenz im Sinn der Verweltlichung, sodass es dringender denn je der 'Entweltlichung' bedarf? Franz Dunzl will dem fruhchristlichen Mentalitatswandel auf die Spur kommen, der nicht, wie man meinen konnte, erst mit der sog. 'Konstantinischen Wende' einsetzt, sondern sich schon in den ersten Jahrhunderten Bahn bricht und dessen erste Spuren bereits im Neuen Testament zu finden sind. Die Studie zeichnet die Entwicklung von ihren Anfangen bis ins 4. Jh. hinein nach, beschreibt ihre Dynamik plausibel und benennt Grunde, dass das Christentum von Beginn an im Spannungsfeld von Weltdistanz und Weltverantwortung steht und keinen dieser beiden Pole aufgeben kann.