Publisher's Synopsis
Wie viel Freiheit von Religion kann das sakulare Individuum in einer liberalen Demokratie einfordern? Wie viel negative Religionsfreiheit ist eingedenk gut begrundeter Freiheiten religioser Individuen legitim? Anhand der neurealistischen Methode (Geuss) versucht diese politiktheoretische Studie, praktische Antworten auf diese Fragen zu finden. Sie diagnostiziert, dass bisherige Losungen aus dem Paradigma der offentlichen Rechtfertigung (Rawls, Audi, Habermas, Gaus, Cooke u.a.) systematisch in ein demokratietheoretisches Trilemma munden. Stattdessen schlagt sie die Individualsphare vor. Dieses Zusammenspiel aus Freiheit, Autonomie und Privatheit ist den Grundsatzen liberaler Institutionenethik verpflichtet. Einerseits begrundet die Theorie der Individualsphare eine individuelle Lebensfuhrung nach religiosen oder sakularen Vorstellungen des Guten; andererseits identifiziert sie Kontexte des legitimen Mehrheitsrechts.