Publisher's Synopsis
Zwei Frauen, beide in ihrer Weiblichkeit verletzt - zwei Wege, das eigene Licht zu finden
Ein kunstvoll geschriebener, eher leiser Roman voll Tiefsinn und Zärtlichkeit, dessen Spiritualität fein hindurchscheint. Ganz sicher erfüllt er keine Mainstream-Erwartungen. Gerade das zeichnet ihn aus. Lass dich nicht kriegen, kleine Wilde, lass dich für kein Geld der Welt in ein Büro einsperren, und draußen spielt der Wind in den Bäumen und die Luft ist voller Zwitschern und Summen. Nathan wischt sich über die Stirn, und der Kienduft des frisch gespaltenen Holzes mischt sich mit seinem süßen Schweißgeruch.Judith ist mit ihrer kleinen Tochter Amber aufs Land gezogen, um den Nachstellungen eines Mannes zu entgehen, und hat bei der deutlich älteren Bea eine Wohnung und in Bea eine Freundin gefunden. Als sie Beas Aufzeichnungen über deren Erlebnisse u.a. in einer Therapiegruppe liest und gebannt verfolgt, wie Bea auf ein altes Trauma stößt und sich daraus erlöst, tritt ihre eigene Geschichte an sie heran: die kleine Wilde, die nicht weiß, wer ihr Vater ist und ihre Mutter deshalb hasst, die eine große künstlerische Begabung hat und sich in ihren Zeichnungen eine eigene Wirklichkeit erschafft und die ihren väterlichen Freund Nathan besucht, der ihr Federn ins Haar steckt und über das Leben erzählt. In der Ambivalenz einer Vertrautheit, die frei lässt, und der Sehnsucht nach Nähe erwacht sie zur Frau.
Jahre später begegnet sie dem Schauspieler Alexander, der sie zutiefst liebt. Sie selbst kann nicht wirklich lieben, glaubt sie, so wie sie auch nicht wirklich fühlen kann. Als sie Nathan wiedertrifft, kommt ihr eine Erinnerungen, die ihr den Atem nimmt.
Einfühlsam zeichnet Christa Eckert einen subtilen Spannungsbogen, den die Geschichte von Bea, der zweiten Protagonistin, tiefgründig spiegelt. Ihr poetisches Erzählen erinnert an Judiths Zeichnungen, auf denen das scheinbar Unspektakuläre, das ganz alltägliche Leben zur faszinierenden Bühne wird, auf der die Schatten das Lichte aufscheinen lassen.
Dies ist ein ganz besonderes Buch und es hat mich nachhaltig berührt. Ein Buch, welches von der Auseinandersetzung mit sich selbst lebt und sicher nicht für jede/n Leser/in geeignet ist. Aber wer sich darauf einlässt und mutig ist, vielleicht auch in seine eigenen Abgründe zu schauen, der wird beim Lesen ein Fest feiern.
... Es ist so ehrlich, so authentisch, so anrührend und bewegend. So zart, wie Federflaum. Es ist die bildhafte Sprache, die Zwischentöne, die Geschichte zwischen den Zeilen und die Möglichkeit, sich selbst in dem Gelesenen zu begegnen ...