Publisher's Synopsis
1872 fuehrte der Freiburger Ordinarius fuer Gynaekologie und Geburtshilfe Alfred Hegar (1830-1914) erstmals Ovarektomien (Entfernung der Eierstoecke) durch, um Frauen kuenstlich in die Menopause zu versetzen. Der Diskurs um die Wirkung dieser Operation, die bei verschiedenen somatischen aber auch bei psychischen Krankheitsbildern, so der Hysterie, eingesetzt wurde, beschaeftigte die Frauenheilkunde ueber 25 Jahre. Die wissenschaftshistorische Untersuchung analysiert vor dem Hintergrund zeitgenoessischer gesellschaftlicher, wissenschaftlicher und mikrosoziologischer Voraussetzungen, in welcher Weise und aus welchen Gruenden sich die sogenannte Hegar-Operation zunaechst rasch verbreitete und wenige Jahre spaeter von der aufstrebenden Gynaekologie aufgegeben wurde.