Publisher's Synopsis
Die antike Kulturregion Elam im Sudwesten des heutigen Iran war uber Jahrtausende hinweg eines der bedeutendsten Zentren politischer Macht und kultureller Entwicklung in Vorderasien. Neben dem benachbarten Mesopotamien spielte es im spaten 4. Jahrtausend v. Chr. eine bedeutende Rolle bei der Entstehung und Entwicklung urbaner Gesellschaftsformen im Vorderen Orient. Im spaten 3. und dem 2. Jahrtausend v. Chr. war der elamische Staat zeitweise so machtig, dass seine Herrscher mehrfach entscheidend in die Geschichte Babyloniens eingreifen konnten. Auch nach der Zerschlagung des elamischen Reiches im 7. Jahrhundert v. Chr. hat Elam bis in die Zeit des Achamenidenreiches (550-330 v. Chr.) seinen eigenstandigen kulturellen Charakter bewahren konnen. Totz seiner offenkundigen Bedeutung sind Elam und seine Kultur lange Zeit nur von wenigen Spezialisten erforscht worden. Mit dieser zentralen Kulturregion des Alten Orients und den Beziehungen zu ihren Nachbarn hat sich das 10. Internationale Colloquium der Deutschen Orient-Gesellschaft befasst, dessen Beitrage in diesem Band versammelt sind. Der zeitliche Rahmen reicht dabei von der Mitte des 3. Jahrtausends v. Chr. bis in die Achamenidenzeit. Die besondere Betonung der Beziehungen Elams zu seinen Nachbarn soll verdeutlichen, dass Elam nicht nur ein ostliches "Anhangsel" Mesopotamiens war, sondern ein wichtiger Knotenpunkt in einem bis nach Zentralasien, das iranische Hochland und die Golfregion reichenden Netzwerk.