Publisher's Synopsis
Goethe war Augen- und Ohrenmensch zugleich, letzteres als intensiv Hoerender und hoerend Reflektierender. Seine vielseitigen Bedingungen an Musik und Musiker, differenzierte Stellungnahmen zur klingenden Musik, zu Fragen von Theorie und Aesthetik sind Beweis fuer seine urspruengliche Musikalitaet. Der Sammelband mit 15 Vortraegen eines interdisziplinaeren Symposiums in Heidelberg 1999 befasst sich mit Vertonungen Goethescher Lyrik im 18. und 19. Jahrhundert. Dabei geht es um zentrale Fragen des kunstaesthetischen Umbruchs um 1800, um den Paradigmenwechsel in der Musikgeschichte vom Vokalen zum Instrumentalen, um die damit verbundene Sprachlichkeit der Musik und die Musikalisierung von Sprache. Auch der Liedvortrag als eigene Spezies mit eigenen Gesetzen, spezielle Text-, Gattungs- und Interpretationsprobleme, Beziehungen Goethes zu einzelnen Komponisten und deren kuenstlerischer Reflex auf seine Dichtungen, die Musikaffinitaet und Dramen sowie Rezeptionsphaenomene in einigen europaeischen Laendern werden thematisiert und diskutiert.