Publisher's Synopsis
Dinge und Sexualitaten sind insbesondere im 20. und 21. Jahrhundert untrennbar miteinander verbunden - angefangen bei der Verhutung von Krankheiten und Schwangerschaften uber die Ermoglichung sexueller Interaktionen bis hin zur Stimulation. Doch welche konkreten Praktiken verbinden sich mit dem Gebrauch dieser Dinge, fur welche Funktionen sind sie vorgesehen, und inwiefern werden sie von ihren Nutzer: innen letztlich doch eigensinnig angeeignet? Das Deutsche Hygiene-Museum Dresden verfugt uber einen bedeutenden Bestand an Alltagsobjekten, die mit Sexualitat assoziiert werden konnen. Dieser wurde neu erschlossen, beforscht und erweitert und wird hier vorgestellt. Bestandsubersichten verdeutlichen die Vielfalt der mit Sexualitat verbundenen Dinge in der Sammlung und legen dabei den Fokus auf Korperpraktiken und Gebrauchsweisen. Auf Interviews basierende Geschichten erzahlen von den individuellen Beziehungen zwischen Menschen und Objekten. Und analysierende Beitrage zu Kondomen und Verhutungs-pillen mit ihren Beipackzetteln, zu Scheidenspulapparaten, Vibrationsmassagegeraten sowie Penisringen belegen daruber hinaus, welche Bedeutung Objekten in der Geschichte der Sexualitaten zukommt und dass der materiellen Kultur und nicht zuletzt den Museumsobjekten ein enormes Forschungspotenzial innewohnt