Publisher's Synopsis
Die Arbeit untersucht reproduktionsmedizinische Methoden und Mittel vorgeburtlicher Diagnostik, die es Eltern ermoglichen, das Geschlecht ihres zukunftigen Kindes vor der Geburt zu wahlen, und fuhrt diese einer detaillierten rechtlichen Analyse zu. Die maageblichen uberwiegend strafrechtlichen Gesetzesbestimmungen werden aus deutsch-rechtlicher Perspektive aufgearbeitet und anschlieaend den jeweiligen Regelungsregimen in Indien und den USA gegenubergestellt. Dabei wird offenbart, dass sich in Indien ungeachtet der dortigen, sehr restriktiven Gesetzeslage--eine ausgepragte Verschiebung der naturlichen Geschlechterverhaltnisse abzeichnet, wahrend in den USA trotz liberaler Gesetzeslage keine solche Verschiebung erkennbar ist. Der Rechtsanalyse de lege lata folgt eine umfassende (straf-)verfassungsrechtliche Bewertung, auf deren Basis die Bedeutung eines vorgeburtlichen Geschlechtswahlverbots fur die Forderung der Gleichberechtigung von Frauen und Mannern und die Uberwindung geschlechtsspezifischer Rollenbilder herausgearbeitet und ein Reformvorschlag vorgestellt wird.