Publisher's Synopsis
Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Geschichte Europa - Deutschland - 1848, Kaiserreich, Imperialismus, Note: 1,3, Universität zu Köln (Institut für Neuere und Neuste Geschichte), Veranstaltung: Auswanderungs- oder Einwanderungsland? Migration aus, in und nach Deutschland im 19. Jahrhundert, Sprache: Deutsch, Abstract: Laut Christoph Kleßmann ist das Ruhrgebiet auf Grund seiner Entstehung und demographischen Struktur besonders zum Abbau von ethnischen Gegensätzen geeignet. Diese Eigenschaft wurde ab 1870 durch die zuerst geringe, später aber massenhafte Migration von polnisch sprachigen Arbeitern und Bergleuten aus den östlichen Provinzen des Kaiserreiches, den so genannten "Ruhrpolen", auf die Probe gestellt. Trotz der Staatsagehörigkeit zum Deutschen Kaiserreich pflegten die Einwanderer die eigene, mitgebrachte polnische Sprache und Kultur; häufig sprachen sie sogar kaum ein Wort Deutsch. Die Integration dieser Menschen dauerte nicht nur bis in die Weimarer Republik hinein, sie forderte auch besondere Maßnahmen der Regierung, die die "Ruhrpolen" zwar integrierten, aber auch "germanisieren", also von ihrer polnischen Sprache und Kultur abbringen wollte. Aus diesem Spannungsverhältnis der Interessen entstand eine Mischung aus Integrations- und Diskriminierungsmaßnahmen, die letztendlich in der subkulturellen Abkapselung der "Ruhrpolen" mündete. Im Rahmen dieser Hausarbeit beschäftige ich mich mit den Aspekten der Integration und Diskriminierung sowohl von Seiten des Staates, als auch von Seiten der Bevölkerung und der katholischen Kirche. Ich möchte den Versuch unternehmen, den Zusammenhang dieser Aspekte mit der Entstehung einer national-polnischen Subkultur im Ruhrgebiet darzustellen. Um dieses Ziel zu erreichen, gehe ich zuerst auf die historischen Hintergründe sowohl im Ruhrgebiet als auch in den preußischen Ostprovinzen, aus denen die "Ruhrpolen" immigrierten, ein. Hierdurch soll auf der einen Seite die Erwartungshaltung und Mentalität der "Ruh