Publisher's Synopsis
Die Geschichte der psychodynamischen Methoden konnte auch als Geschichte ihrer Konzepte von der Ubertragung und Gegenubertragung erzahlt werden. Was hat sich gewandelt? Die Ubertragung ist nicht mehr nur der Irrtum, mit dem der Patient fruhe Beziehungserfahrungen wiederholt, sondern auch ein Versuch, den Therapeuten in die Losung innerer Konflikte einzubeziehen und zu verwenden. Und die Gegenubertragung ist nicht mehr eine unvermeidliche Storung, sondern Ausdruck der Mitwirkung der Therapeutin in der psychotherapeutischen Beziehung. Auch Beziehungen des Alltags sind von Ubertragungsphantasien geformt, diese aber halten wir unbewusst, damit wir nicht "aus dem Rahmen fallen". In der psychoanalytischen Situation hingegen konnen sich die Patienten frei machen von den im Alltag geforderten Einschrankungen des Erlebens und Wunschens. Der Patient kann die Chance ergreifen, seine im therapeutischen Prozess lebendig gewordenen Beziehungsphantasien in ein neues, erweitertes Selbst- und Beziehungskonzept zu integrieren. Das ware ein Schritt ins Freie, vielleicht nach einer Phase der inneren Abhangigkeit vom psychodynamisch arbeitenden Psychotherapeuten.