Publisher's Synopsis
Erika Ewald trat langsam ein, mit dem vorsichtig-leisen Gang einer Zuspatkommenden. Der Vater und die Schwester sassen schon beim Abendessen; beim Gerausch der Ture blickten sie auf, um der Eintretenden fluchtig zuzunicken, dann klang nur wieder das Klingen der Teller und das Klappern der Messer durch den matterhellten Raum. Gesprochen wurde selten, nur hie und da fiel ein Wort, und das flatterte wie ein aufgeworfenes Blatt haltlos in der Luft, um dann ermattet zu Boden zu sinken. Sie hatten sich alle wenig zu sagen. Die Schwester war unscheinbar und hasslich; eine jahrelange Erfahrung, stets uberhort oder bespottelt zu werden, hatte ihr jene altjungferliche stumpfe Resignation gegeben, die jeden Tag mit einem Lacheln scheiden sieht. Den Vater hatte eine langjahrige gleichfarbige Bureautatigkeit der Welt entfremdet, und insbesondere seit dem Tode seiner Frau umfing ihn jene harte Verstimmung und trotzige Schweigsamkeit, mit der alte Leute gerne ihre physischen Leiden verbergen."