Publisher's Synopsis
Constanze Mozart entwickelte nach dem Tod ihres Ehemannes Wolfgang Amade Mozart 1791 ein Selbstverstandnis als Komponistenwitwe und machte sich die Nachlassverwaltung, das Sammeln, Bewahren und Vermitteln seiner Musik zur Aufgabe fur den Rest ihres Lebens. Sie veranstaltete zunachst Konzerte in Wien, unternahm dann eine Konzertreise durch verschiedene Stadte Europas. 1798 begann sie Verhandlungen um eine Gesamtausgabe seiner Werke. 1828 schliesslich gab sie eine von ihrem zweiten Ehemann Georg Nikolaus Nissen verfasste Biographie heraus. Aus Sicht der kulturwissenschaftlichen Erinnerungs- und Genderforschung betrachtet die Autorin die Aktivitaten Constanze Mozarts und ihre Bedeutung als Nachlassverwalterin fur musikkulturelle Prozesse. Sie beleuchtet dabei auch Aufgaben und Handlungsspielraume von Witwen in historischer Perspektive und zeigt die Veranderungen hin zu einer burgerlichen Musikkultur um 1800, in der die Erinnerung an Komponisten und ihre Musik eine besondere Rolle spielte.