Publisher's Synopsis
Die Aera Andrassy stand unter einem doppelten Leitziel: Durch eine gross angelegte Erfolgspolitik nach aussen sollten die zentrifugalen Kraefte des Habsburgerreiches integrativ gebuendelt und das panslawistische Bedrohungspotential auf dem Balkan neutralisiert werden. Diese Programmatik manifestierte sich ab 1871 in dem Versuch, eine Allianz mit den Status quo-Maechten England und Deutschland zu schmieden, um die potentiellen Stoerenfriede der europaeischen Ruhelage, Russland und Frankreich, in Schach zu halten. Nach dem taktisch motivierten Schwenk zur Dreikaiserpolitik, um Bismarck unter Optionszwang zu setzen, betrieb Andrassy auf dem Hoehepunkt der Orientkrise ein gewagtes Doppelspiel zwischen den Maechten Europas. Sein Experimentum in corpore vili ruhte auf den Erfahrungen des Krimkriegs, brachte die Monarchie in die guenstige Position der Hinterhand und sah als ultima ratio einen Schlagabtausch mit Russland auf dem Balkan vor. Die vorliegende Arbeit basiert auf Archivstudien in Oesterreich, England und Deutschland und entwirft ein neues Bild der oesterreichischen Aussenpolitik vom Ausgleich (1867) bis zum Zweibund (1879).
