Publisher's Synopsis
Essay aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Pädagogik - Geschichte der Päd., Note: 1,3, Helmut-Schmidt-Universität - Universität der Bundeswehr Hamburg, Veranstaltung: Einführung in die weltbürgerliche Erziehung am Beispiel Frankreichs, 1 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: In der heutigen Weltgesellschaft existiert kein uniformes Bild von Weltbürgern, sondern es bestehen kulturelle Unterschiede. Der "Staatsbürger in Uniform" als deutsche Erfindung ist eine Reaktion auf die Bedürfnisse einer modernen Gesellschaft. Ein entsprechendes Pendant stellt der "citoyen" als französische Erwartung an einen modernen Staats- und Weltbürger dar. Dabei vollzieht der semantische Begriff eines "citoyen" historische Unterschiede, die in dieser Arbeit analysiert werden. Der französisch-schweizerische Philosoph und Schriftsteller J. J. Rousseau (1712-1778) schuf mit seinem theoretischen Ansatz eines Gesellschaftsvertrages die Grundlage für die französische Revolution (1789-1799). Akteure in diesem Vertrag waren der damalige König von Frankreich, Louis XVI und die verschiedenen Schichten der Gesellschaft, vertreten durch die cityoen, bourgeois und sujet. Die heutige lexikalische Definition der Begriffe citoyen, bourgeois und sujet verweist bereits auf ihre damalige Verknüpfung und Koinzidenz. Der citoyen ist demnach Staats-/Ehren und Weltbürger, wohingegen der bourgeois nur einfacher Bürger ist und der sujet als Untertan übersetzt wird. Durch die gemäßigte Monarchie erhielten die Begriffe ihre idealtypische Prägung und Verschiebungen der Wort-bedeutungen traten schon vor der Revolution auf. Es stand eine legitime, aktive Gleichheit des Staatsbürgers auf der einen Seite, einer Gleichheit der Unterwerfung und Abhängigkeit, der Sklaverei gleichkommend, auf der anderen Seite, gegenüber. Nach der französischen Revolution änderte sich die Beziehung zwischen Staat und Gesellschaft radikal und es fand ein Bewusstseins-, Würde- und Autonomiewandel in den Köpfen der Menschen