Publisher's Synopsis
Bachelorarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Orientalistik / Sinologie - Chinesisch / China, Note: 1,3, Bayerische Julius-Maximilians-Universität Würzburg (Institut fürKulturwissenschaften - Ost- und Südasiens - Sinologie), Sprache: Deutsch, Abstract: Wenn man im Westen die beiden Wörter "China" und "Medien" erwähnt, ist es oft nicht weit, dass in der gleichen Diskussion die Wörter "Propaganda" und "Zensur" fallen. (...) Besonders im März 2008 nach den Unruhen in Tibet erhielt diese Art der pauschalisierenden Diskussion über die chinesischen Medien wieder neues Brennholz. (...) Dabei werden vor allem zwei Aspekte immer wieder gerne übersehen. Zum einen, dass die Medien generell nie völlig frei von Beeinflussung (...) waren und sind. (...) Heute, da der negativ konnotierte Begriff der Propaganda neuen Begriffen wie "information warfare", "Öffentlichkeitsarbeit" oder einfach "Werbung" gewichen ist, muss auch die Meinungsfreiheit relativiert werden. Selbst in China sei die Einschränkung der freien Meinungsäußerung mit der "UNO-Konzeption der Meinungsfreiheit (Universale Erklärung der Menschenrechte, Art. 19 Ziff. 2 in Verb. mit Art. 29 Ziff. 2)" konform, wie der Jurist und Sinologe Harro von Senger anmerkt. So wundert es nicht, dass dieser sich auch in der Tibet-Diskussion fragt: "Kann es da erstaunen, wenn sich Chinesen über unsere doppelte Moral beklagen und uns vorwerfen, wir machten auch nichts anderes als Interessenpolitik?" Zum anderen bleibt oft unbeachtet, dass den chinesischen Medien auch nicht sämtliche Freiheit in der Meinungsäußerung abgesprochen werden kann. Sie haben seit der Liberalisierung der Wirtschaftspolitik ab 1979 einen enormen Wandel vollzogen. (...) Informationen zu unpolitischen Themenbereichen stehen im Vordergrund und genießen darin ein gewisses Maß an Freiheit. (...) Dennoch beschränkt sich diese Freiheit auf nichtpolitische Themen (...). Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, aufzuzeigen, inwieweit chinesische Medien bei politisch bri