Publisher's Synopsis
Stiefkindadoptionen, die heutzutage mehr als die Halfte aller jahrlich beschlossenen Minderjahrigenadoptionen in Deutschland ausmachen, stehen in einem Spannungsverhaltnis zum Leitbild des Adoptionsrechts und sind nach sozialwissenschaftlichen Untersuchungen nicht selten problembelastet. Christine Wilke untersucht die Rechtsposition und Interessenlage der an einer solchen Adoption primar Beteiligten - Stiefelternteil, Stiefkind und aussenstehender leiblicher Elternteil - unter Berucksichtigung psychosozialwissenschaftlicher Erkenntnisse und gesellschaftspolitischer Erwagungen. Vergleichend zieht sie hierbei die Rechtslage und Praxis in England heran, wo die intensive rechtspolitische Diskussion dieser Problematik bereits in den 70er Jahren gesetzgeberische Reaktionen nach sich gezogen hat. Basierend auf den aus dem Rechtsvergleich gewonnenen Erkenntnissen nimmt sie Stellung zu Losungansatzen im Recht der Stieffamilie sowie im Adoptionsrecht.