Publisher's Synopsis
Heiligkeit hat viele Dimensionen: Sie ist ethisches Ideal, numinose Kraft, kostbares Gut, rituelle Handlung und transzendente Grosse. Sie konstituiert sich durch kulturelle Praktiken und Diskurse rings um heilige Personen, Ideen, Objekte, Orte und Institutionen und manifestiert sich in besonderen 'Verdiensten' - lateinisch virtus oder merita. Hierbei handelt es sich zunachst um spirituelle Qualitaten. Dennoch zeigen die kultischen Praktiken, dass christliche Heiligkeit und heiliges Charisma nicht das schlechthin Unermessliche, sondern gestufte Qualitaten sind. Sie konnen in ganz handfester und substantieller Weise gedacht, gemessen, be- und gehandelt werden. In diesem Sinne ist Heiligkeit ein kulturell determinierter 'Wert', dessen unterschiedliche Aspekte auf vielfaltige Weise miteinander verflochten sind.
Anknupfend an semantische und kulturanthropologische Ansatze loten die Autorinnen und Autoren die vielfaltigen Wertbezuge des Sacrum zwischen Spiritualitat, Materialitat und Okonomie aus. Sie prasentieren ein breites Spektrum von Moglichkeiten der Be-, Um- und Verwertung des Heiligen im ekklesialen Feld.