Publisher's Synopsis
Besonders im 20. Jahrhundert haben philosophische Logik und analytische Philosophie die fuer die Kuenstliche Intelligenz wesentlichen theoretischen Grundlagen und Ideen geliefert, die spaeter von den KI-Forschern aufgegriffen und weiterentwickelt wurden. Als die eigentliche Kernfrage der KI-Wissenschaft kann jedoch die nach dem Verhaeltnis von Geist und Gehirn bzw. Seele und Leib gelten. Waehrend die KI-Forschung implizit wie explizit reduktionistisch-materialistische Stellungen bezieht, kann seit geraumer Zeit sowohl in Naturwissenschaft wie in analytischer Philosophie von einer Renaissance reduktions-skeptischer Positionen gesprochen werden. Klar ist: Gelaenge es, etwa aufgrund physikalisch-neurophysiologischer oder auch philosophisch-ontologischer Ueberlegungen das Leib-Seele-Problem entweder noch besser zu verstehen und gegebenenfalls zu reformulieren oder gar zu entscheiden, wuerde dies eine definitive ontologische Klaerung und Bewertung (nicht nur) des KI-Ansatzes ermoeglichen. Um ein solches vertieftes Verstaendnis aus einer zu den bekannten philosophischen Positionen gleichsam diagonal situierten Perspektive - anti-reduktionistisch und deterministisch - bemueht sich diese Arbeit. Abschliessend wird, auf der Basis eines postulierten einfachen ontologischen Systems, eine (rudimentaere) Reformulierung bzw. Re-Kontextuierung des Leib-Seele-Problems versucht, welche zur differenzierteren Diskussion der KI-Paradigmen beitragen soll. Die hier vertretene These - Emotivitaet als irreduzibles, notwendiges architektonisches Modul zur Realisierung hoeherer Intelligenz - hat offensichtliche Konsequenzen fuer die Diskussion der zur Generierung tatsaechlicher Intelligenz befaehigten potentiellen maschinellen Strukturen, die dann naemlich zumindest keine einfachen Maschinen herkoemmlicher Provenienz mehr sein duerften.