Publisher's Synopsis
Die Unglucksfalle des Studenten Anselmus. Des Konrektors Paulmann Sanitatsknaster und die goldgrunen Schlangen. Am Himmelfahrtstage, Nachmittags um drei Uhr rannte ein junger Mensch in Dresden durchs schwarze Tor und geradezu in einen Korb mit Apfeln und Kuchen hinein, die ein altes hassliches Weib feilbot, so dass Alles, was der Quetschung glucklich entgangen, hinausgeschleudert wurde, und die Strassenjungen sich lustig in die Beute teilten, die ihnen der hastige Herr zugeworfen. Auf das Zetergeschrei, das die Alte erhob, verliessen die Gevatterinnen ihre Kuchen- und Branntweintische, umringten den jungen Menschen und schimpften mit pobelhaftem Ungestum auf ihn hinein, so dass er, vor Arger und Scham verstummend, nur seinen kleinen nicht eben besonders gefullten Geldbeutel hinhielt, den die Alte begierig ergriff und schnell einsteckte. Nun offnete sich der festgeschlossene Kreis, aber indem der junge Mensch hinausschoss, rief ihm die Alte nach: Ja, renne - renne nur zu, Satanskind - ins Kristall bald Dein Fall - ins Kristall! - Die gellende, krachzende Stimme des Weibes hatte etwas Entsetzliches, so dass die Spazierganger verwundert still standen, und das Lachen, das sich erst verbreitet, mit einem Mal verstummte. - Der Student Anselmus (niemand anders war der junge Mensch) fuhlte sich, unerachtet er des Weibes sonderbare Worte durchaus nicht verstand, von einem unwillkurlichen Grausen ergriffen, und er beflugelte noch mehr seine Schritte, um sich den auf ihn gerichteten Blicken der neugierigen Menge zu entziehen."