Publisher's Synopsis
Das Beweismass ist fur den Zivilprozess in Deutschland von entscheidender Bedeutung. Da Rechtsstreitigkeiten zwischen Versicherungsnehmern und Versicherern grossteilig der Zivilprozessordnung unterliegen, ist das Beweismass der Zivilprozessordnung auch fur das Versicherungsvertragsrecht und Versicherungsprozesse von massgeblicher Bedeutung. Das Ineinandergreifen des zivilprozessualen Beweismasses und der Besonderheiten des Versicherungsvertragsrechts, insbesondere im Rahmen des Nachweises eines (Fahrzeug-)Diebstahls, steht seit der Reform des Versicherungsvertragsrechts im Jahr 2008 nicht im wissenschaftlichen Fokus. Mit Blick auf die technologischen Neuerungen der letzten Jahrzehnte (z., B. GPS-Ortung, Standortdaten, Funkschlussel und Smartphones als Wohnungsturschlussel) ist es sowohl von praktischer als auch von wissenschaftlicher Relevanz, dass (hochstrichterliche) Stufenmodell zum Entwendungsnachweis rechtsdogmatisch und rechtstechnisch zu untersuchen. Die Arbeit untersucht nach einer Einfuhrung in die Beweismasslehre im Schwerpunkt die rechtstechnische Einordnung des Stufenmodells mit seinen beweisrechtlichen Besonderheiten (Beweismassreduzierung, Glaubwurdigkeitsvermutung) im Versicherungsvertragsrecht sowie die rechtsdogmatische Begrundung des Modells. Moderne (Diebstahl-)Techniken und deren rechtstechnischer Einfluss auf das Stufenmodell werden dargestellt sowie Losungswege, wie das Stufenmodell und moderne Technologien ineinandergreifen konnen, erortert.