Publisher's Synopsis
Der Unternehmer in der Krise, der sich der drohenden oder schon eingetretenen Zahlungsunfaehigkeit gegenueber sieht, wird mit verschiedenen Pflichten konfrontiert. Insbesondere ist es dem Geschaeftsfuehrer einer GmbH verwehrt, weiterhin Zahlungen zu leisten. Dem gegenueber existiert jedoch die Pflicht, die Beitraege zur Sozialversicherung abzufuehren. Im Falle der Nichterfuellung droht gemaess § 266 a Abs. 1 StGB eine Freiheitsstrafe von bis zu 5 Jahren. Durch diese Strafrechtsvorschrift wird eine Pflichtenkollision heraufbeschworen, die den Unternehmer in ein auswegloses Dilemma bringt. Das Strafrecht kann hier keine praeventiven Wirkungen entfalten. Nach Darstellung der Entstehungsgeschichte und genauer Einordnung wird der Anwendungsbereich des § 266 a Abs. 1 StGB aufgezeigt. Es wird deutlich, dass dieser vorwiegend auf die Insolvenz beschraenkt ist. Mangels Praeventionswirkung wird schliesslich das Ergebnis herausgearbeitet, dass auf einen solchen Straftatbestand gut verzichtet werden kann, dass dies im Hinblick auf Entkriminalisierungsbestrebungen sogar sinnvoll ist. Im letzten Teil des Buches wird deshalb nach Alternativen Ausschau gehalten, die ausserhalb des Strafrechts gesucht werden. Die Hoffnungen konzentrieren sich dabei in erster Linie auf ein effizienteres Insolvenzmanagement.