Publisher's Synopsis
English summary: Voluntarium indirectum The thesis examines the so-called Principle of Double Effect (PDE) based on the question whether it is permissible to cause the death of an innocent person if the death is the unintended side effect of an intrinsically neutral act. It comes to the conclusion that the PDE is a philosophically convincing concept and should also be applied in legal doctrine in order to consistently resolve cases such as indirect euthanasia, collateral damage and the shooting down of an aeroplane. German description: Ist es erlaubt, den Tod eines unschuldigen Menschen herbeizufuhren, wenn der Todeserfolg nicht beabsichtigt, sondern nur billigend in Kauf genommen wird? Die der scholastischen Moraltheologie entstammende Lehre vom voluntarium indirectum (Prinzip der Doppelwirkung, PDW) gestattet die Todesverursachung als Nebenfolge einer intrinsisch neutralen Handlung, sofern die Absicht des Akteurs ausschliesslich auf den positiven Effekt gerichtet ist und das vorhergesehene Ubel durch einen schwerwiegenden Grund aufgewogen wird. Die vorliegende Arbeit gelangt zum Ergebnis, dass das PDW ein philosophisch uberzeugendes Konzept und ein geradezu notwendiges Korrektiv einer jeden deontologischen Ethik darstellt. Weiterhin zeigt sie auf, dass das PDW auch in der Rechtsdogmatik Anwendung finden sollte, um neuralgische Rechtsfragen in Zusammenhang mit der indirekten Sterbehilfe, dem Kollateralschaden im Krieg, dem Flugzeugabschuss und dem Lebensnotstand einer konsistenten Losung zuzufuhren.