Publisher's Synopsis
Excerpt from Briefe an Kaiser Karl V, Geschrieben von Seinem Beichtvater in den Jahren 1530-32: In dem Spanischen Reichsarchiv zu Simancas Aufgefunden und Mitgetheilt
Ais Contarini der Venezianische Gesandte am Hofe Katl's V. Im J ah're 1531 Seiner Republik den ublichen Bericht uber seine Mission abstattete, gab er an, dass auf den Kaiser Nkmand als sein Beichtvater Ein?uss habe, und dass selbst dieser seine Sachen mit aller Besohei'denheit vertragen und mit scharfen Grun den unterstutzen musse. Und Rahke bemerkt zu dieser Aeussernng des Gesandten es habe sich dieser Bei(: htvater allerdings ruhmen konnen, "dass der Furst im den stillsten vielleicht den wichtigsten Momenten unter seiner Einwirkung stand. Ranke wusste aber nicht dass es dns vergomit ist an der vertrauten Unterhaltung dieses Mannes mit dem Kaiser Theil zu nehmen. Garcia de Loaysa namlich der Cardinalund Bischof von Osma und Siguenza, nachmals Erz bischof von Sevilla und Gross In quisitor war seit 7 Jahren Beichtvater und Vertrauter des Kaisers ge wesen als er mit diesem 1529 Spanien verliess und nach Italien ging. Karl wandte sich nachdem er dort in Bologna eine Zusamfnenkunft mit dem Papste gehalten und Freundschaft und Bundniss mit ihm geschlossen hatte nach Deutschland; seinem Beicht vater aber gab er den wichtigen Auftrag in Rom seine Interessen zu vertreten. An dieser Trennung Beider scheint eine Hof Intrigue Schuld zu haben, fur uns aber ist sie was auch immer ihr Grund war, wichtig indem sie zu einer lebhaften Correspondenz zwischen ihnen Anlass gab die von jener Zeit anhebt, und bis zur Ruckkehr des Kaisers nach Italien unun terbrochen fortlauft, sich also von 1530 32 erstreckt. Daher, wenn es schon interessant ist den vertrauten und ein?ussreichen Beichtvater zu dem Kaiser reden zu horen wenn das Interesse sodann noch dadurch wachst dass er seine Meinung nicht schlechthin sagt, sondern sie mit scharfen Grunden unterstutzen muss, so erlangt diese Correspondenz ganz besondre Bedeu tung, indem sie gerade diese fur Deutschland so wich tigen Jahre umfasst in denen die Augsburger Con fession und der Nurnberger Religions Frieden zu Stande kamen. Wir lesen mit Vergnugen wenn der Cardinal mit der Freimuthigkeit und dem Ernste des Beichtmters die personlichen Verhaltnisse und Eigen heiten des Kaisers bespricht; ihn verwarnt dass ernicht in den Hausern der Freude von seinen heit Geschaften Erholung suche; ihn ermahnt, dass er nicht unmassig im Genuss von Speisen und Getranken sei, die seiner Gesundheit Schaden brachten; wenn er ihm sagt er solle von dem ihm naturlichen Hange zur Tragheit und zum Wohlleben ablassen und seiner besseren Natur folgen der gemass er fruher immer begehrt habe, was ihm jetzt zu Theil geworden, nam lich Gelegenheit sein Leben zum Kampfe gegen die Glauben sverachter hinzugeben. Wir folgen der Corre spondenz mit nicht geringerer Aufmerksamkeit, wenn die Angelegenheiten der italienischen Staaten besprochen werden, oder die In triguen des Konigs von Frankreich, und die unsichere Stellung Heinrich's VIII. Von Eng land Besorgniss ein?ossen. Wir sehen wie die Fran zosen die eben aus Italien vertrieben waren nicht ablassen, auf das ihnen en trissene Mailand verlan gende Blicke zu rich ten; Hernando de Gon zaga, an der Spitze der spanischen Truppen in der Lombardei und An dreas Doria in Genua schutzen zwar den Frieden Italiens vor den Eingriffen Frankreichs, aber das Heer, das aus den Einkunften die Neapel und die Confis kation darin gewahrt so wie aus den mit Widerstre ben gewahrten Beitragen des Papstes nur unregel massig Sold erhalten kann ist eine schwere Last fur das Land. Und auch Andreas Doria steht bereits nicht mehr ganz fest schon murren die Parteiun gen in Genua gegen ihn die Fragosi und die Adorni. Der Herzog von Ferrara aber hat zwar gute Dienstefiel?t, dmhdmfnian ihn nichtmsehrbegunsti gen, denn der Pwat macht Anspruch auf the Lander.