Publisher's Synopsis
Verehrte Herrschaften und vor allem Ihr, schone und angebetete Damen! Es ist ublich, dass demjenigen, der ein schones Geschenk oder Kleinod uberbringt, ein guter Dank und Lohn zuteil wird; und so werdet auch Ihr, wenn ich Euch einen reichen Schatz ohne allen Anspruch auf Gewinn oder Lohn ubergebe und anpreise, es freundlich aufnehmen und mir im stillen Dank dafur wissen. Dies tue ich aber, indem ich Euch das Buch meines Freundes Giovanni Boccaccio aus Florenz in die Hande lege; denn Ihr werdet, sofern Ihr es verstandig leset, in demselben eine solche Fulle von schonen, klugen, erfreulichen, ruhrenden und lacherlichen Geschichten entdecken, wie sie vielleicht ausserdem kein anderes Buch irgend eines Dichters enthalt. Seid Ihr nie an einem schonen, warmen Tage im Fruhsommer an einem fremden Garten voruber gegangen? Ihr waret allein und verdrossen, und aus dem Garten brachte der Wind den Geruch von Rosen und Orangebluten, das Silbergeton einer platschernden Fontane, die Klange einer Guitarre und das von Gelachter unterbrochene Plaudern frohlicher junger Leute zu Euch heraus. Da ergriff Euch Traurigkeit und eine machtige Sehnsucht, hinein zu gehen, die staubige Landstrasse mit grunem Rasen und Blumenbeeten zu vertauschen, die Lieder der Sanger und die frohen Gesprache der Glucklichen anzuhoren und Eure Sehnsucht an all der Heiterkeit und Freude nach Herzenslust zu ersattigen."