Publisher's Synopsis
Anders als ein Text, ein Theaterstuck oder ein Film, deren Inhalte sich nacheinander in der Zeit entwickeln konnen, scheinen die Werke der bildenden Kunst durch Stillstand gekennzeichnet. Nichts anderes als ein punktueller Ausschnitt aus einem inhaltlichen Gesamtzusammenhang, der sich in einem feststehenden Moment vermittelt, scheint in ihnen zur Anschauung zu kommen. Die Beitrage dieses Bandes beschaftigen sich mit der vermeintlich paradoxen Situation, dass Erzahlung und Zeitlichkeit Inhalt der Bildkunste sein konnen und Zeit sogar ein strukturelles Phanomen ihrer Werke ist, trotz deren formalen Stillstandes. Einige der Autoren widmen sich allgemeineren Betrachtungen uber Moglichkeiten und Formen von Bilderzahlung, den Zeitformen des Bildes oder etwa der Frage: Wie lange dauert ein Bild?. Ein Grossteil der Beitrage befasst sich mit dem Thema Bilderzahlung und Bildzeit anhand einzelner Kunstler und Kunstwerke aus der Zeit des 16. bis 20. Jahrhunderts.