Publisher's Synopsis
Jakob Wassermann (1873--1934) gehort zu den meistgelesenen und produktivsten deutsch-judischen Autoren seiner Zeit. In seinem literarischen Schaffen sind autobiografische Zuge und Elemente, eigene Erfahrungen und Themen uber Juden und das Judentum verarbeitet. In dem vorliegenden Band werden die Bilder der Judenfeindschaft in den Werken von Jakob Wassermann analysiert, darunter Christian Wahnschaffe (1919), Der Moloch (1902), Der Fall Maurizius (1928), Das Vorspiel: Sabbatai Zewi (1925), Die Juden von Zirndorf (1897) und Die Geschichte der jungen Renate Fuchs (1900). Die realhistorischen Gegebenheiten der stereotypen Topoi und ihre Tradierung und Widerspiegelung in der deutsch-judischen Literatur des 20. Jahrhunderts bilden den Kern der Arbeit. Dadurch werden Erinnerungen rekonstruiert, aufrechterhalten und bewusst gemacht. Fur diesen Akt der Bewusstmachung ist es erforderlich, diejenigen Stereotype zu skizzieren, die im Besonderen auf Furcht und Angst vor dem Anderen und dem Unbewussten, ferner auf Vorurteile sowie Fremdheitswahrnehmungen zuruckgehen. Durch die Illustration der kollektiven Angste des Abendlandes, der Darstellung des ausgepragten Ressentiments gegenuber Juden und dem Judentum sowie der Konfrontation des Eigenen mit dem Anderen flosst Wassermann seinen LeserInnen Liebe, Respekt, Gutmutigkeit, Menschlichkeit und Humanitat ein.