Publisher's Synopsis
Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Ludwig-Maximilians-Universitat Munchen, Sprache: Deutsch, Abstract: In der vorliegenden Arbeit wird der Aspekt des Auenseitertums im Verhaltnis zur Wissenschaft in Daniel Kehlmanns "Die Vermessung der Welt" anhand der beiden Protagonisten Alexander von Humboldt und Carl Friedrich Gau beleuchtet. Aufgrund der Aktualitat des Werkes ist der Forschungsstand bisher noch relativ wenig fortgeschritten. Am meisten Beachtung fand das Buch in der literarischen Diskussion bisher beim Thema der nur teilweise gegebenen Authentizitat der Darstellung von Humboldt und Gau, welche oftmals auf Kritik stie, wobei die die Unterscheidung zwischen den realen, historischen Personlichkeiten und der Fiktionalitat der Romanfiguren wohl des Ofteren nicht ausreichend beachtet wurde. Insbesondere der der Arbeit zugrunde liegenden Aspekt "Wissenschaft und Auenseitertum" ist jedoch in der Sekundarliteratur noch kaum speziell betrachtet worden. Ausgehend von theoretischen Positionen wird in einer Textinterpretation untersucht, inwiefern die beiden Wissenschaftler im Roman durch ihre Genialitat tatsachlich ausgegrenzt sind. Hierfur wird zunachst erlautert, inwiefern sich die beiden absoluten Insider ihrer jeweiligen Disziplinen dennoch als gesellschaftliche, soziale, politische, berufliche und zumindest im Fall von Humboldt auch geographische Auenseiter bezeichnen lassen. Zusatzlich wird die Frage aufgeworfen, ob ihr Auenseiterstatus konstitutiv fur ihre wissenschaftliche Arbeit ist, oder umgekehrt ihre Wissenschaftlerrolle die Ausgegrenztheit bedingt.