Publisher's Synopsis
Ruinierte Grundbesitzer, hungernde Steuerbeamte, arbeitende Frauen und kriminelle Tagelohner am Existenzminimum. Tausende Einzelbiografien adliger Personen und Familien zeugen von einer Lebenswirklichkeit jenseits weitlaufigen Groagrundbesitzes, prachtiger Schlosser und erfolgreicher Offizierskarrieren. Wie diese Untersuchung erstmals systematisch anhand neu gesichteter Quellen nachweist, war Armut im Adel Preuaens um 1800 weit verbreitet und strukturell bedingt. Sie nahm seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert deutlich zu, wanderte vermehrt vom Land in die Stadte und veranderte mit der Herausbildung eines versorgungsabhangigen Dienstadels ihre Ausdrucksformen. Die schleichende Transformation der Lebensgrundlagen des Adels bedrohte nicht nur seine innere Kohasion, sondern stellte den Fuhrungsanspruch des gesamten Standes in Frage und zeitigte damit weitreichende Folgen fur die deutsche Politik und Gesellschaft auf ihrem Weg in die Moderne.