Publisher's Synopsis
Welche Spuren hinterlassen vergangene Kulturen, Gemeinschaften und soziale Gruppen? Wer sind die historischen Akteure, die uns durch Texte, Bilder und Dinge uberliefert werden? Wie stehen wir heute zu diesen in Beziehung? Die Suche nach Identitaten spielte fur die Altertumswissenschaften von Beginn an eine grosse Rolle, auch wenn der Begriff der Identitat sich erst in der zweiten Halfte des 20. Jahrhunderts langsam als mehr oder minder reflektierter Terminus durchsetzte. Obwohl immer wieder der Nutzen des Identitatskonzeptes in Frage gestellt wird, bleiben Identitaten und ihre Erforschung dennoch ein zentrales und hochaktuelles Thema. Die Beitrage in Antike Identitaten und moderne Identifikationen wollen klaren, ob und wie dieses Konzept in den Altertumswissenschaften fur konkrete Untersuchungen zu 'ubersetzen' ist und welche Implikationen damit einhergehen. Dabei beleuchten sie auch, welche Rolle die Altertumswissenschaften und ihre Praktiken bei modernen Identitatskonstituierungen einnehmen. Neben Theorien, Konzepten und Zugangen werden in diesem Band die Wechselspiele zwischen Identitat und Wissen, Raum sowie Reprasentation inter- und transdisziplinar untersucht. Archaologisch-historische Perspektiven auf Identitat werden daher erganzt durch Beitrage aus der Philosophie, Ethnologie und Humangeographie. So werden nicht nur verschiedene mit Identitatskonstituierungen und der Identitatsforschung einhergehende Herausforderungen angesprochen, sondern auch mit Identitats(re)konstruktionen verbundene Praktiken und Produkte untersucht. Das Spektrum reicht dabei von Ritualen und Narrativen uber materielle Kultur sowie bildliche und textliche Darstellungen bis hin zu Raumbezugen, Verbreitungskarten und der Zirkulation von Wissen.