Publisher's Synopsis
Die Uberlegung, was das spezifisch Menschliche ausmacht, pragte die antike Philosophie und Medizin und brachte vielfaltige Diskussionen hervor: Was unterscheidet den Menschen vom Tier? Gibt es eine vom Korper unabhangige Seele? Wie ist das Verhaltnis von Korper und Seele? Und welche Rolle spielt der Geist? Damit hing die Frage nach der Moralitat des Menschen zusammen: Was macht die besondere moralische Stellung des Menschen aus? Wie entstehen Entscheidungen? Wie verhalten sich Egoismus und Altruismus zueinander? Diese Fragen zielen auf Probleme, die - unter den Pramissen eines geanderten Erkenntnisstandes - ganz aktuell sind. So beschaftigt sich die moderne Evolutionstheorie unter der Voraussetzung einer gemeinsamen Entwicklung mit dem Verhaltnis von Mensch und Tier und mit der Stellung der menschlichen Moral. Die Genetik thematisiert die Frage nach der Abgrenzung von Kultur und Natur. Die Ergebnisse der Gehirnforschung haben zu einer neuen Diskussion uber Materialitat und Immaterialitat kognitiver Prozesse und uber die Existenz einer Willensfreiheit gefuhrt. Der vorliegende Band vereint Beitrage aus der Klassischen Philologie, Philosophie, Biologie, Medizingeschichte und Wirtschaftswissenschaft, die anthropologische Entwurfe der Antike und der Moderne uber die Fachergrenzen hinaus miteinander ins Gesprach bringen. Er will auch zeigen, dass biologische Aspekte nicht nur in modernen Diskussionen im Fokus stehen, sondern ebenfalls in antiken Diskursen eine wichtige Rolle spielten. Mit Beitragen von Johannes Breuer, Philip H. Crowley, Diego De Brasi, Sabine Follinger, Francesco Fronterotta, Christian Illies, Brigitte Kappl, R. A. H. King, Evelyn Korn, Karl-Heinz Leven, Sabine Luciani, Francesca Masi, Jorn Muller und Arbogast Schmitt.