Publisher's Synopsis
Fur alle modernen Gesellschaften stellt die interkulturelle Begegnung, wie sie vor allem aus der Zuwanderung resultiert, eine fundamentale Herausforderung dar. In diesem Band wird diskutiert, inwieweit die Ausreisegesellschaft DDR den Umgang mit unterschiedlichen Gruppen von Migranten - von Vertriebenen uber sowjetische Soldaten bis hin zu politischen Emigranten und fremden Arbeitskraften - gestaltete. Die Rede uber die Fremden in der DDR war durch eine Mixtur aus Propaganda, Geruchten und tradierten Stereotypen gekennzeichnet. Anhand verschiedener Beispiele aus dem Alltag der DDR-Gesellschaft beleuchten die Beitrage die daraus resultierenden Beziehungen und Konflikte zwischen Fremden und Einheimischen. Sie arbeiten die Dynamik wechselnder Bundnisse von Fremden, Staatsmacht und Bevolkerung in Solidaritatspolitik, Arbeitswelt sowie bei Verteilungskonflikten um knappe Guter heraus. Ein weitgehend unbearbeitetes Feld der historischen DDR- und Kommunismusforschung wird hiermit erschlossen.