Publisher's Synopsis
Informatiker in der Praxis sollen wissenschaftliche Methoden und Technologien im letztlich nicht beherrschbaren sozialen Kontext erfolgreich anwenden. Fruchtbare, zielfuehrende Selbstorganisation und unproduktives Chaos sind dabei unverzichtbare bzw. unvermeidbare soziale Bedingungen der Systementwicklung und -nutzung, ohne dass diese bisher in der Theorie der Informatik beruecksichtigt wurden. Der Begriff Anarchie - gedacht als ein herrschaftsfreier sozialer Raum mit allen Chancen und Risiken - ermoeglicht als Gegenpol zu den an maschineller Beherrschbarkeit orientierten Grundlagen der Informatik eine praxisangemessene Theoriebildung zur Informationstechnikgestaltung: Diskurs versus Algorithmus, akteursorientierte Systembildung und Methodenanwendung jenseits der Beherrschbarkeit werden als innovative Sichtweisen entwickelt und beispielhaft auf die Softwarequalitaetssicherung angewandt.