Publisher's Synopsis
Das alteste Deutsch ist uns grossenteils in Form von Glossen uberliefert, volkssprachige Worter, die ab dem 8. Jahrhundert lateinischen Texten beigefugt wurden. Gegenuber den Texten weisen diese Glossen teilweise Besonderheiten auf: Etliche wurden nicht mit Tinte geschrieben, sondern kaum sichtbar mit Griffel ins Pergament eingeritzt. Andere wiederum wurden in Geheimschrift aufgezeichnet. In jungster Zeit sind nun verschlusselte Griffelglossen ans Licht gekommen, die nicht nur belegen, dass die beiden Praktiken kombiniert angewendet wurden, sondern auch weitere Eigentumlichkeiten aufzeigen: Zum einen taucht hier das Althochdeutsche erstmals vollstandig in Runen geschrieben auf, zum anderen sind aparte Experimente mit Substitutionsgeheimschriften zu beobachten. In der zweiten, stark uberarbeiteten Auflage erganzt Andreas Nievergelt die erstmals 2009 vorgestellte Studie um weitere Funde: Sie enthalt die Glossierungen der untersuchten Handschriften erstmals in ihrer Gesamtheit aus kryptographischen und klarschriftlichen Glossen und prasentiert die mittelalterliche Glossenkryptographie im Licht neuer Phanomene und Einblicke.