Publisher's Synopsis
Historisch gewachsene Urteile ueber andere Menschengruppen sind eine der Grundlagen fuer den modernen Alltagsrassismus. Solchen ueberlieferten Meinungen wird am Beispiel der franzoesischen Kolonialsoldaten und afroamerikanischen GIs in dieser Studie nachgegangen. Sie bilden eine Referenzgruppe fuer Afrikaner, Afroamerikaner und Afrodeutsche. Dabei stehen die Vorstellungen, die sich Deutsche seit dem Deutsch-Franzoesischen-Krieg 1870/71 von ihnen machten, im Mittelpunkt. Die entdeckten Wahrnehmungsmuster werden in sechs verschiedenen Bildern vorgestellt. Das sind Vorurteile und Feindbilder, die von der Verkindlichung, ueber die Sexualisierung bis hin zur Darstellung der Kolonialsoldaten als blutruenstige Bestien reichen. Deutlich in der Unterzahl sind neutrale oder gar positive Meinungen. Bei den unterschiedlichen sozialen Schichten und religioesen sowie politischen Gruppen in Deutschland fanden sich kaum Unterschiede bei den negativen Wahrnehmungen der Soldaten. Ebenso wirken die tradierten Stereotype und Vorurteile bis heute fort, haben also eine sehr hohe Konsistenz. Darum ist die Identifizierung ueberlieferter Wahrnehmungsmuster ein wichtiger Beitrag zur Erforschung moderner Rassismen.