Publisher's Synopsis
Keine andere Kultur der Antike hat sich so intensiv mit der Fremde beschaftigt wie die Griechen, keine andere Kultur wagte es, so schonungslos Selbstkritik durch den Mund selbst ihrer Gegner zu formulieren und keine andere Kultur entfaltete so viel Energien, die verwirrende Vielfalt der Menschen mit der eigenen Rolle in der Welt abzugleichen. Griechische Autoren haben auf diese Weise eine Form des ethnographischen Argumentierens entwickelt, die weit uber die Antike den Blick auf die Fremde pragte; hierzu gehorte auch das Vergleichen unterschiedlicher Ethnien nach festen Kriterien. Die vielfaltige Form des ethnographischen Denkens reagierte dabei immer auch auf praktische Bedurfnisse und Erfordernisse von Welterkundung und Identitatssuche. Das Buch erklart diese Phanomene erstmals in ihrem historisch-politischen Kontext. Es konzentriert sich auf die Anfangsphase von Homer bis Herodot, in der sich die entscheidenden Faktoren ausbildeten und ihren stilgebenden Hohepunkt erreichten.