Publisher's Synopsis
Ich bin weder Psychoanalytiker noch Soziologe, schreibt Friedrich Duerrenmatt in seinem Essay Dramaturgie des Labyrinths, dem geistigen Zentrum seines ersten Stoffes, dem Winterkrieg in Tibet. Die Wahl zu schreiben und als Schriftsteller seine Umwelt und sich selbst zu analysieren, hat bei ihm mit dem Konzept einer wirklichen Weltgeschichte zu tun. Damit verbunden sind eine Denkmethode - Duerrenmatt nennt sie analytisch - und ein bestimmter Denkstil, das Denken in Gleichnissen. Wenn der Minotaurustoeter Theseus selber zum Minotaurus wird, wenn der Einzelne, der Rebell, zu seinem eigenen Feind wird, den er toeten muss, um sein Leben zu sichern, dann schafft Friedrich Duerrenmatt ein Gleichnis, welches geistig Interessierte aller Disziplinen zu packen vermag. Das Paradoxon wird als Stilmittel benutzt, um die ambivalenten Kraefte der Umwelt und des Ichs, die Komplexitaet des Bewusstseins und des Unbewussten darzustellen. Der Autor Friedrich Duerrenmatt vermag als einer der originellsten Denker unserer Epoche durch seine Bildersprache des Grotesken das Denken unserer Zeit zu veraendern und erneuern.