Publisher's Synopsis
Die seismische Laufzeittomographie stellt eine der wichtigsten Methoden zur Untersuchung der Geschwindigkeitsstruktur des Erdmantels dar. Von besonderem Interesse in der vorgestellten Arbeit ist die Region Sudost-Rumanien. Diese zeichnet sich durch eine hohe seismische Aktivitat in einem eng begrenzten Volumen im oberen Erdmantel aus. Regelmassige Starkbeben bedeuten eine hohe seismische Gefahrdung fur die nahegelegene Hauptstadt Bukarest. Im Rahmen des Messexperiments CALIXTO (Carpathian Arc Lithosphere X-Tomography) wurde ein hochqualitativer Datensatz zur Untersuchung dieser Region gewonnen. Die Abbildung der Geschwindigkeitsstruktur der Erdbebenregion erfolgt unter Benutzung der nichtlinearen teleseismischen Laufzeittomographie. Im Vergleich zu Standardverfahren wird die Auflosung direkt unterhalb der Krusten-Mantelgrenze mit Hilfe einer a priori Korrektur der krustal bedingten Laufzeitresiduen erheblich verbessert. Die Ergebnisse untermauern das Modell eines Subduktionsszenarios im Endstadium unterhalb der Sudost-Karpaten und erlauben wichtige Fortschritte hinsichtlich des Verstandnisses der Geodynamik der Region und der Lage der Seismizitat. Basierend auf der Bornschen Streutheorie wurde ein Migrationsverfahren entwickelt, das die Abbildung von Streuern im oberen Erdmantel erlaubt. Durch die Anwendung eines Stapelverfahren werden die schwachen koharenten Streusignale nutzbar. Die Anwendung auf synthetische Daten demonstriert die erfolgreiche Abbildung der streuenden Grenzflachen beim Ubergang zu mehreren Stapelereignissen unter der Voraussetzung eines hochqualitativen und dichten Datensatzes.