Publisher's Synopsis
Seit der Suez-Krise (1956) hat keine politische Entwicklung vergleichbar katastrophale Folgen fur das britische Selbstverstandnis gehabt wie die Entscheidung fur den Brexit. Was die Regierungsmaschine in Whitehall und ein Grossteil der britischen Medien als Zeichen einer neu gewonnenen Souveranitat darstellen, erweist sich immer mehr als fataler Weg in eine selbstverschuldete Unmundigkeit der britischen Inseln. Die hier vorgelegten Kommentare, Studien und Reden uber den Brexit dokumentieren die Entwicklung eines Diskurses seit dem britischen EU-Referendum im Juni 2016, das inzwischen auch wohlwollende Beobachter als verhangnisvoll werten. Das harte Los des Zeithistorikers ist es, dass ihm die Zeit mit jedem Kommentar, mit jeder Stellungnahme weglauft; auch davon zeugen diese Texte, desgleichen aber von der Bemuhung, konstruktive Gesprache uber diese Entwicklung anzustrengen und den Wert der Kulturvermittlung unter diesen erschwerten Bedingungen neu zu justieren. Sie sind bestimmt von der Bemuhung, historische Entwicklungslinien und kulturgeschichtliche Aspekte herauszuarbeiten, um zu einer Erklarung fur den Brexit beizutragen.