Publisher's Synopsis
Auf den Streifzugen durch die romische Dichtung lasst Christian Gnilka zunachst Catull, Horaz, Vergil, Phadrus, Calpurnius Siculus, Martial und Juvenal voruberziehen, das Hauptgewicht liegt dann auf den spatromischen Dichtern Juvencus, Claudian, Paulinus Nolanus und Prudentius. Mit den Autoren wechseln die Gesichtspunkte der Interpretation. Eine Hauptrolle spielt die Echtheitskritik, die uberall aus genauer Behandlung der Texte erwachst. So wird der Fabeldichter Phadrus von unechten Epimythien befreit; die beruchtigten Doppelfassungen bei Juvencus lassen sich als Musterfalle des antiken Interpolationswesens erklaren; im Prudentiustext werden unerkannte Falschungen aufgedeckt, die bedeutende Stucke wie den Epiphaniehymnus und den sogenannten Epilogus befallen haben. Daneben rucken immer wieder grossere Probleme der Interpretation in den Gesichtskreis: Inwiefern ist Claudian als historischer Zeuge der bewegten Jahre zwischen 395 und 405 zu sehen; welche Bedeutung beansprucht Prudentius als Quelle der fruhchristlichen Archaologie; wie stellt sich das Verhaltnis von Antike und Christentum bei diesen Autoren dar, und wie lasst es sich in beispielhaften Fallen der Intertextualitat fassen? Der Gang dieser Studien spiegelt zugleich ein Forscherleben. Etwa ein Drittel des Buches besteht aus Erstpublikationen Gnilkas, andere Aufsatze sind korrigiert, durch Zusatze und Nachtrage erganzt. Ein ausfuhr liches Register erschliesst das Werk.