Publisher's Synopsis
Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Soziologie - Individuum, Gruppe, Gesellschaft, Note: 1,3, Technische Universität Berlin (Institut für Soziologie), Veranstaltung: Wissen und Handeln, Sprache: Deutsch, Abstract: Zugespitzt und umfassend wurde der "Practice Turn" durch Theordore Schatzki, Karin Knorr-Cetina und Eike von Savigny ausgerufen, der später durch Reckwitz für den deutschsprachigen Raum als Sozialtheorie systematisiert wurde. Inhaltlich treten die sozialen Praktiken (altgriechisch: prâxis; Tat, Handlung) in der Praxistheorie zwischen Handeln und Struktur auf der Mesoebene in den Vordergrund, die neben dem Kontext, der kulturelles Wissen, Normen oder Werte ausdrückt, auch die subjektive Perspektive berücksichtigt. Dabei sind folgende inhaltliche Vorläufer zu nennen, die neue handlungstheoretische Perspektiven aufschlugen: Harold Garfinkels (1967) Gedanken zu Routinehandlungen und Bourdieu (1972) mit der "Theórie de la pratiqe", aber auch Michel Foucault (1978) mit seinem Gouvernementalitätskonzept oder Anthony Giddens (1984) mit der "Theory of structuration". Während Giddens beispielsweise mehr in den Praktiken die Bedeutung der Akteursperspektive hervorhebt, betont Bourdieu in seinem Habituskonzept eher das Gewicht der Strukturen. Für die Arbeit möchte ich vor allem die inhaltlichen Ansätze Theordore Schatzkis (1996, 2002) in den Vordergrund rücken, da dieser explizit die Theorie sozialer Praktiken aufmachte, was bei den anderen Vertreter_innen oftmals bestritten wird. Dabei möchte ich vor allem auch durch Reckwitzs Systematisierung (2003, 2004, 2008) den Mehrwert für die soziologische Theoriebildung sowie eine neue Perspektive zum Verständnis des Subjekts herausarbeiten. Dazu soll nach einer Einleitung zum Practice Turn in einem ersten Schritt der Begriff der sozialer Praktiken nach Theordore Schatzki in den Blick geraten, in dem vor allem die Materialität und die Logik der Praktik herausgestellt werden soll. Um dies anschaulich zu halten, m