Publisher's Synopsis
Essay aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Geschichte - Weltgeschichte - Altertum, Note: 1,3, Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Sprache: Deutsch, Abstract: Wer sich mit zentralen Begriffen der römischen Elitenpflichten auseinandersetzt, wird notwendigerweise auf amicitia, beneficium und gratia stoßen. Besonders Plinius und Seneca sind relevant für dieses Feld und geben Aufschluss über den Gabentausch in der antiken Gesellschaft. Die Ideologie dahinter ist komplex und sehr ausdifferenziert, sodass der reziproke Austausch schon bei den genannten Autoren nicht einheitlich gebraucht wird. Während die Reziprozität für Seneca den Austausch zwischen Nicht-Verwandten ähnlichen Status' darstellt, findet sich dies bei Plinius durch alle sozialen Schichten hinweg (Bernstein 2013: 92; hierzu am Beispiel der caritas gegenüber Zosimus, Plinius 1968: 297ff). Dieser Essay wird sich mit dem code of practice in Plinius' Briefen beschäftigen. Crook spricht von drei Arten der Reziprozität: der symmetrischen, zwischen Bürgern gleichen Ranges, des Weiteren von der asymmetrischen Reziprozität zwischen Personen ungleichen sozialen Status' und zuletzt von der negativen Reziprozität, bei der eine Ungleichverteilung das beneficium zwischen den Akteuren herrscht (Crook 2013: 66). Diese Ausarbeitung wird seinen Fokus auf die symmetrische Reziprozität legen, also die Gleichheit von Status und dem Wert der Gaben. Ausgehend von den kurzen Ausführungen über die amicitia an sich wird im Folgenden der Gabentausch definiert. Im Anschluss daran sollen die Formen der amicitia und die Gründe, warum das beneficium solch eine Relevanz in der römischen Gesellschaft hatte, beleuchtet werden. Zum Schluss soll ein Bild der Reziprozität in Plinius' Briefen skizziert werden, welches die Relevanz der Gabe in der römischen Gesellschaft widerspiegelt.