Publisher's Synopsis
Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Kulturwissenschaften - Sonstiges, Note: 2,7, Hochschule für Musik und Theater Hamburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Friedrich der Große musste, um die Popularität der Kartoffel zu begründen, erst den Widerstand der Bauern brechen. Dem Fortschritt den Rücken zugekehrt, äußerten sich hingegen manche Entscheidungsträger vorindustrieller Zeiten über die Eisenbahn und ihrer dem gesunden Geist vermeintlich schädlichen Wirkung. Die grundsätzliche Frage, wie sich die Bevormundung - oder weniger stark ausgedrückt und unseren Zwecken angepasst - die Bevorzugung gewisser Aspekte und Positionen durch den Staat auswirkt, kann auf den Kulturbereich bezogen und in die Gegenwart transferiert werden. Dabei sei nicht die Wertung künstlerischer Inhalte angesprochen, die bei der notwendigen Auswahl der "förderungswürdigen" Kunst zwangsläufig stattfinden muss, sondern die Frage, welche Art der staatlichen Kulturförderung sinnvoll ist. Diese, die durch eine direkte finanzielle Unterstützung ein bestimmtes Kulturprojekt ermöglicht, oder jene, die in besonderem Maße das Handeln der Personen aktiviert und möglicherweise eine Entwicklung in Gang setzt, sowie die Bürgerinitiative und den Handlungsspielraum bzw. das Wahrnehmen gesellschaftlicher Verantwortung von Unternehmen befördert? Die Folgen der zweiten Verfahrensweise lassen sich schwerer abschätzen, aber sind veranlagt, etwas loszutreten, ein Anstoß zu sein. Das bismarcksche Motto beschreibt das Dilemma, dem sich ein liberaler Staat ausgesetzt sieht, wenn er nicht gänzlich auf Kultur, die dem Geschmack der Massen "widersteht", verzichten möchte. Dass die Zurückhaltung des Staates bezüglich ihres kulturellen Engagements in Deutschland in den letzten Jahren mehr aus finanziellen Restriktionen und weniger aus kulturpolitischen Erwägungen heraus erfolgt, weiß die Darstellung im folgenden Kapitel zu begründen. Um der Aufgabenstellung der vorliegenden Arbeit weiterhin gerecht zu werden, müssen ne