Publisher's Synopsis
Die Figur des Feirefiz in Wolframs Parzival besticht vor allem durch seine zweifarbige Haut und die Beschreibung, er sehe aus wie ein beschriebenes Stück Pergament. Ausgehend von der Frage, wie und wo in der Literatur einer Kultur der Sichtbarkeit reflexive Wahrnehmungsprozesse stattfinden, rückt der Figurenkörper in den Mittelpunkt der Untersuchung. Der theoretische Zugriff über den Figurenkörper als lesbare Oberfläche und als Träger von Konzeption ermöglicht es, kulturspezifische literarische Vermittlungsstrategien im Parzival in den Blick zu nehmen. Die Arbeit thematisiert so die Frage nach der Rolle der Schrift in der Schrift einer semioralen Gesellschaft und geht der Funktion von Schriftkörpern und Körperschrift im Parzival nach. Eines der zentralen Ergebnisse ist dabei das Zusammenfallen von Ritterschaft und Schrift in der Figur des Feirefiz - er ist das Schriftstück Gottes.