Publisher's Synopsis
Die Arbeit untersucht, wie in der Deutschen Gebaerdensprache (DGS) das funktionale Aequivalent zum lautsprachlichen Passiv aussieht. Anders als im Deutschen oder Englischen gibt es in der DGS kein morphologisches Passiv. Die empirische Analyse legt jedoch nahe, dass der Blick in der DGS grammatikalisiert wurde und dass ueber ihn nicht nur kommunikative, sondern auch syntaktische Funktionen markiert werden. Das Blickverhalten strukturiert die Saetze, verdeutlicht das unterschiedliche Ausmass an Transitivitaet und ergibt ein ergatives Muster, so dass wir fuer die DGS kein Subjekt, sondern einen Absolutiv annehmen muessen. Ein Absolutiv muss, anders als ein Subjekt, im Normalfall nicht aktivisch, sondern passivisch interpretiert werden. Wie dies im Einzelfall aussieht, wird in dieser Arbeit gezeigt.