Publisher's Synopsis
Ereignisse, fuer die es keine Zeugen (mehr) gibt, mit Hilfe von Indizien zu rekonstruieren, Spuren zu lesen, Geheimnisse aufzudecken - Praktiken wie diese sind im 19. Jahrhundert sowohl innerhalb der fiktionalen Literatur als auch im Kontext natur- und humanwissenschaftlicher Forschung und Theorie weit verbreitet. In der Absicht, eine diskursgeschichtlich fundierte Archaeologie des detektivischen Blicks zu entfalten, setzt diese Studie englische und franzoesische Erzaehltexte, deren Struktur durch das Verfahren der detection massgeblich gepraegt ist, zu Rekonstruktionstechniken in Relation, wie sie seit dem Ende des 18. Jahrhunderts von Natur- und Humanwissenschaftlern entwickelt und erprobt werden. Dabei geht sie etwa der Frage nach, was Balzac mit Cuvier, dem Geologen und Palaeontologen, George Eliot mit den pathologischen Anatomen Bichat und Laennec und Wilkie Collins mit dem beruechtigten Vivisektionisten Bernard verbindet.