Publisher's Synopsis
Die Kinderfiguren in Ibsens Mittel- und Spaetwerk, darunter besonders Hedvig Ekdal und Eyolf Allmers, haben nahezu alle ein aehnliches Schicksal; sie leiden an symbolisch zu verstehenden Gebrechen und sterben frueh. Die vorliegende Studie zeigt, dass die Ibsenschen Kinderfiguren als die 'Schwaechsten Glieder' der jeweiligen Familie betrachtet werden koennen, die 'stellvertretend' fuer ihre Eltern und die familiaeren Probleme leiden und 'geopfert' werden. Einerseits haben sie die mythologische Rolle der alttestamentlichen 'Suendenboecke' inne, erweisen sich zugleich aber auch als realistisch gezeichnete 'broken-home'-Kinder. Als die Exponenten der buergerlichen Familie des ausgehenden 19. Jahrhunderts haben sie eine Indikator-Funktion und werden so zu Traegerfiguren und Transponenten der Ibsenschen Gesellschaftskritik. (Norwegische Originalzitate sind in einem Anhang ins Deutsche uebersetzt.)