Publisher's Synopsis
Rituale sind als körperliche Aufführungen konstitutiv für den schulischen Alltag. Eingebettet in spezifische szenische Arrangements, sind sie wesentlich an der Hervorbringung und Bearbeitung des komplexen Spannungsfeldes von institutioneller Ordnung und innerschulischer Peergroupkultur beteiligt. Die qualitativ-rekonstruktiv angelegte empirische Studie fokussiert als Schlüsselsituation den Übergang von der Hofpause zum Unterricht und untersucht die hier beobachteten, vielfältigen rituellen Praxen der Kinder in ihren sozialen Sinnzusammenhängen. Zentral ist dabei die Analyse der Performativität, der körperlichen, symbolischen und dramaturgischen Gestaltung der Rituale. Es werden sehr unterschiedliche, einander überlagernde rituelle Formen der Differenzbearbeitung aufgezeigt, wie etwa die rituelle Herstellung von Unterrichtsbereitschaft oder der subversive Aktionismus.